Sao Miguel

Zwei Tage lang haben wir die Azoreninsel Sao Miguel befahren, und wir haben viel gelernt:
1. Sao Miguel ist grün
2. Die EU buttert reichlich Kohle in den hiesigen Straßenbau
3. Wein ist fast so preiswert wie Wasser
4. für die männlichen Leser: Hortensien ist keine Biersorte, sondern große blau-violette Blumen 😛.
Die Insel bietet soviel Highlights, dass es unmöglich ist, hier alle zu beschreiben. Aber ganz sicher ist es ein riesiges grün-blaues Szenario. Auf dem Foto sind die Kraterseen Lagoa Azul und der Lagoa Verde, welche wir heute ohne den üblichen Wolkenschleier bewundern konnten.
Hattenwamaglück 😃.

Unterwegs auf Sao Miguel…

…und das ist fantastisch. Tiefe grüne Schluchten, Hortensien soweit das Auge reicht, und satt grüne Felder und Wiesen, dass es kitschig aussieht. Sao Miguel fasziniert uns, auch wenn es am Kraterrand mal wieder heisst: „wie man sieht, sieht man NICHTS“, weil die Wolken uns die Sicht versperrt.
35 % Gefälle bewältigen wir zu Fuß, um uns das winzige Fischerdorf am Ponta do Arnel anzuschauen (Video). Aber das ist nur einer von zig Highlights heute. Und weil es so schön war, starten wir morgen früh in die andere Himmelsrichtung.

Ponta Delgada, Sao Miguel

Wir waren ein bißchen faul in den letzten Tagen mit unseren Posts und es kamen schon die ersten Klagen…Am Mittwoch Morgen sind wir von Horta aufgebrochen um die 150 Seemeilen nach Ponta Delgada zu segeln. Donnerstag Nachmittag sind wir angekommen. Spaß geht anders, denn in dieser Zeit konnten wir mangels Wind nur 7 Stunden segeln. Das Azorenhoch macht jedes Segelboot zum Motorboot 😩. On top hatten wir noch viel Nebel.

In Ponta Delgada liegen wir in einer Marina, die uns nicht wirklich gefällt, denn es kommt Schwell in den Hafen. Vorteil, es ist günstig und liegt direkt an der charmanten Altstadt von Ponta Delgada. Eine erste Inspektion des Ortes hat uns gefallen. Es gibt hier viele enge Gassen mit kreativen Mustern im Kopfsteinpflaster.
Der Mietwagen für die Inselrundfahrt ist bereits reserviert.

Neue Fotos sind im Fotoalbum. Nordatlantik und Faial sowie Faial/Azoren

Vulkan Caldeira

Eine kurvenreiche Fahrt mit unserem Leihwagen führt uns zum Rand des Vulkans Caldeira von Faial. Wir wandern in 2,5 Stunden einmal um den Krater der knapp 2 km Durchmesser hat. Schwierigkeitsstufe „mittel“ bis „hoch“ ist bei diesem Rundgang zu bewältigen – zum Glück sind die Maßstäbe seniorengerecht 😜. Während wir selbst auf 1000 Meter über dem Meer stehen, fällt das Gelände vor uns 400 Meter tief hinab auf den Grund des Kraters. Zwischendurch lässt sich ein ganz wenig die Sonne blicken und wir können den sumpfigen Grund des Kraterbodens erblicken und in der Ferne unter den Wolken auch das hellblaue Meer. Leider sind die Nachbarinseln nicht zu sehen, aber die üppige Natur, die Ruhe und die gespenstische Szenerie hier oben entschädigt uns. Ein toller Ausflug!

Mission erfüllt

Wie bereits erwähnt, gibt es hier eine große Gemäldeausstellung unter freiem Himmel. Auf der hunderten von Metern langen Galerie rund um die Marina liegt alles dicht bei dicht. Logos, Comics, abstrakte Zeichnungen, maritime Fantasien, Strichmännchen, tolle Farbenspiele, und auch Fabelwesen und nackte Frauen werden gemalt. Nackte Männer – Fehlanzeige ☹️. Stundenlang kann man entlang dieser farbenprächtigen Kaimauer flanieren und von fernen Ländern und Meeren träumen.
Mangels künstlerischem Talent haben wir uns für die minimalistisch und klassisch Blau-Weiß-Variante entschieden.

Horta

Das Foto sagt eigentlich alles… schön!
Deshalb sind wir häufiger zu Fuß unterwegs, irgendwann müssen wir ja mal wieder mit dem Muskelaufbau beginnen. Langfahrtsegler haben nämlich keine Muskeln, außer Lachmuskeln 😂.
Zwischendurch sind wir mit Farben und Pinsel unterwegs und versuchen uns hier an der Hafenmauer zu verewigen. Es ist eine Tradition, dass jede Crew, mehr oder weniger erfolgreich, hier an der Hafenmauer ihr Schiff darstellt. Und der Mythos um diese Tradition besagt, dass diese künstlerische Arbeit eine sichere Weiterreise garantiert.
Fortsetzung folgt….

Peters Cafe Sport

…ist seit Jahrzehnten eine Institution in Horta. Der Besuch dieser kleinen Bar in direkter Nähe der Marina und dem Ankerplatz ist ein Muß für jede Segelcrew. Hier treffen sich Segler aus der ganzen Welt auf ihrem Weg über den Nordatlantik. Die Bar hat viel Charme, denn überall hängen Flaggen, Bilder und Aufkleber der Boote, die hier waren. Wir sind fast täglich hier und saugen diese tolle Atmosphäre auf. Klar, daß hier nicht nur Segler kommen…

Hier Fotos von den Bermudas

Horta

Wunderschön hier in Horta. Wir liegen vorne links vor Anker. Der Ort ist charmant, und super charmant sind auch die Preise 😀. Wir sind in Europa und hier gibt es außer Scheibletten und Cheddar noch zig andere Käsesorten. D.h., hier ist das Paradies 😍.
Die Kulisse vor dem Pico Alto ist sensationell.
Herzliche Grüße von der FantaSea.

Seetag 18

LAAAAND IN SIIIICHT!! Mit dem Sonnenaufgang sehen wir die Silhouette von Faial in 25 Seemeilen Entfernung. Gestern und die letzte Nacht war noch einmal Segeln vom Feinsten mit 5-6 Knoten bei geringer achterlicher Welle. Es ist cool anzukommen. Viele Delphine begleiten uns nie letzten Meilen und in der Ferne sehen wir den Vulkan Pico Alto mit über 2300 Metern.
Die Marina Horta ist voll. Keine Chance auf einen Liegeplatz. Nun ankern wir vor der Marina und pendeln mit unserem Dinghy. Und jetzt endlich sitzen wir im legendären „Peters Sportbar / Café“ vis a vis vom Pico Alto und …sind zufrieden 😃

Gesamtdistanz: 2025 sm

Seetag 17

Alles wie gehabt. Der achterliche Wind schiebt uns mit 5 kn gen Osten. Kleine Wellen und ein langanhaltenes Hoch mit bis zu 1032 hpc bescheren uns beste Segelbedingungen. An der Insel Flores sind wir heute Nacht bereits vorbei gesegelt. Nun verbleiben noch 108 sm bis Horta; das muesste doch bis morgen Abend 22 Uhr zu schaffen sein. Die Stimmung an Bord ist prima.

Tagesetmal: 118 sm (23 Stunden)
Position um 1300UTC 38Grad55,2’N – 030Grad53’W

Seetag 16

Weiterhin beste Segelbedingungen, daher auch das gute Etmal. Sonntag Mittag sind es noch 220 Seemeilen bis Horta und je naeher wir unserem Ziel kommen, umso ungeduldiger werden wir. Wir koennen es kaum abwarten, uns endlich wieder die Beine zu vertreten und Horta und Umgebung zu erkunden. Wir haben gute Chancen am Dienstag anzukommen. Der Sekt ist schon kalt gestellt…

Aus Norddeutschland wurde an uns die Bitte herangetragen, ein Azorenhoch zu schicken. Bei den Wetterberichten verstaendlich. Der Bitte kommen wir gerne nach und werden das Hoch in Form von Fotos liefern 😉

Tagesetmal: 133 sm
Position um 1400UTC 39Grad39,3’N – 033Grad12,4’W

Seetag 15

Wunderbares Segeln ist uns gegoennt. Windrichtung, Wellenhoehe, Stroemungsrichtung, Sonne…passt schon. Allerdings….nein, kein allerdings, wir sind sehr zufrieden, uns geht es gut und wir beschaeftigen uns gerne mit der Berechnung des Landfalls.
Gestern hat uns doch tatsaechlich ein Segler in 5-6 Seemeilen Entfernung ueberholt, fast so wie auf der Ostsee, nur dass man dort nicht minutenlang im Cockpit steht und dem Schiff hinterher starrt.

Die Kommandobruecke auf FantaSea ist ja immer rund um die Uhr besetzt, deshalb konnte der Early Bird den Sonnenaufgang vom 1.Juli festhalten.

Tagesetmal: 123 sm
Position um 1400UTC: 40Grad06,5’N – 035Grad59’W

Seetag 14

Es laeuft. Der Wind ist relativ schwach, aber segelbar. Seit ein paar Tagen tragen wir Bekleidung, die wir ewig nicht mehr gesehen haben: Lange Hosen, Struempfe, Schuhe, Fliessjacke etc. Nachts wird eine zweite Bettdecke benoetigt. Es ist zwar freundlich und sonnig, aber frisch. Nachts geht die Temperatur bis auf 19 Grad runter!! Wenn das so weitergeht, muessen wir bald nach Eisbergen ausschau halten… (wir wollen ja keinen beschaedigen) 😉
Der letzte Apfel ist gegessen und es gibt kein Obst mehr. So traeumen wir von Kaese, Schinken, Steak, vino, cerveza etc. Noch 472 Seemeilen bis Horta

Tagesetmal: 102 sm
Position um 1400UTC 40Grad02’N – 038Grad37’W

Zu unserem Thema der letzten Tage, hier ein Foto einer Portugiesichen Galeere. Schoen oder?

Seetag 13

Nebel weg, Flaute weg, Motor aus. Seit heute Frueh segeln wir wieder mit 4-5 kn Geschwindigkeit und sind mehr als zufrieden. Und wenn der Wind im Laufe des Tages weiter nach Sueden dreht koennen wir Horta direkt anlegen.
Die Luft- und Wassertemperaturen werden von Tag zu Tag etwas kuehler, was soviel heisst, dass Schwitzen der Vergangenheit angehoert.
@Marita: das Geheimnis um die gruselige Rechtschreibung im Bericht „Seetag 10“ ist Dank deiner Infos gelueftet. Den Wetterbericht von „Wetterwelt“ bezueglich des subtropischen Hochs habe ich in den Blogeintrag reinkopiert. Die Umlaute waren natuerlich nicht kurzwellentauglich ae, oe und ue geschrieben. Da ist man dann ganz schnell bei der Neu-Interpretation der neuen Rechtschreibreform 😉

Tagesetmal (23 Stunden): 84sm
Position um 1400UTC 40GradN – 040Grad48’W

Seetag 12

Sorry, der letzte Beitrag ueber die Portugisischen Galeeren ist versehentlich im Postausgang gelandet. Aber dann wisst ihr jetzt auch Bescheid 😉

Hier auf See ist alles wie vorhergesagt. Viel Flaute, viel Nebel, stockfinstere Naechte, aber auch endlich mal Delphine, die uns begleiten.
Wir motoren seit 36 Stunden mit niedriger Drehzahl denn das spart Diesel, aber viel Strecke machen wir damit nicht. Irgendwie haben wir uns noch nicht mit der „Entdeckung der Langsamkeit“ angefreundet. Noch 655 Seemeilen bis Horta
Tagesetmal: 87 sm
Position um 1500UTC 39Grad58,3’N – 042Grad36,7’W

Seetag 11

Wir motoren durch eine diesige Suppe. Die Sonne hat es bis mittags nicht geschafft durchzudringen. Der Wind ist weg und wir liegen fest in dem subtropischen Hoch, dass uns die naechsten Tage gefangen halten wird. Das Tagesetmal war nur durch 12 Stunden motoren zu erreichen. Immerhin hatten wir gestern noch Wind bis in die Nacht, also 10 Stunden laenger als vorhergesagt. Das war gut so, denn jede Meile zaehlt.

Wir sehen jede Menge Galeeren. Ja, Galeeren und zwar „Portugiesische Galeeren“. Es ist eine Quallenart, die an der Wasseroberflaeche treibt und sich durch ein „Segel“ und den Wind fortbewegt. Wir wissen nur wie sie heissen und dass sie giftig sind. Wer schickt uns dazu Informationen?

Noch 739 Seemeilen bis Horta.

Eure Kommentare:
@ „Kallistos“ – Petra & Herbert: Ja, wir ueben uns nun in Langsamkeit. Nach 3 Jahren in der Karibik haben wir ja schon Vorkenntnisse…;-) Es liegt uns aber nicht wirklich. Wenn uns eine Schildkroete ueberholt, werden wir berichten…
@ „Libertina II“ – Christiane & Wolfgang: Zuviel Wind? Kein Problem. 10-15 Knoten koennen wir Euch locker abnehmen. Lieber klotzen, nicht kleckern. Euch eine gute und sichere Fahrt auf dem Weg nach Osten!
@ Marita: Wenn der ADAC Hubschrauber mit dem Diesel kommt, soll er das Aufnahmeformular mitbringen. Wir treten dann ein… Wenn Du das hinbekommst, bis Du gut!!

Tagesetmal: 113 Sm
Position um 1500UTC 39Grad49,5’N – 044Grad27,2’W

Seetag 10

Wie auf dem Foto zu sehen, hatten wir gestern einen wunderschoenen Segeltag mit Spitzengeschwindigkeiten von ueber 8 kn. Herrlich!
Aber bereits waehrend der Nacht geht der Wind deutlich runter, Baum und Segel schlagen und wir machen nur noch den halben Speed.
Unser Meteorologe in Kiel hat uns nun definitiv schriftlich mitgeteilt was hier abgeht: „entlang unserer direkten Route ist der Wind in den kommenden Tagen gromig sehr schwach, da sich hier das Subtropenhoch hereinschiebt und annernd ortsfest liegen bleibt. Erst ab Donnerstag frischt der Wind allmlich wieder auf, wenn sich das Hoch langsam wieder weiter nach Osten verlagert.
Eine sinnvolle Mlichkeit dem Gebiet mit schwachem Wind noch auszuweichen, gibt es leider nicht“.

Wir sind frustriert, zumal der konstante segelbare Wind erst Samstag / Sonntag dieses Gebiet erreichen wird. Es sind noch 720 Seemeilen bis zur naechstgelegenen Azoreninsel Flores, unser Dieselbestand reicht noch fuer ca. 600 sm. Kann mal bitte jemand den ADAC vorbeischicken?

Tagesetmal: 130 sm
Position um 1500UTC 39Grad49’N – 046Grad52’W

Seetag 9

9 Stunden Duempeln in der Flaute liegen hinter uns. 9 Stunden Ruhe, kein Gurgeln, kein Rauschen, kein Knallen. Dafuer viel Sonne und Hitze. Die Situation erfordert Flexibilitaet, was soviel heisst wie “ wenn schon nicht segeln, dann wenigstens baden“. Unter uns ca. 5500 m Wasser!
Gestern Nachmittag kam dann endlich wieder Wind auf und seitdem segeln wir entspannt mit durchschnittlich 5,5 kn Richtung Azoren.

Heute Mittag ist Bergfest. Der halbe Weg bis Horta ist geschafft.

Tagesetmal 123 sm
Position um 1500UTC 40Grad03,6’N – 049Grad36,9’W

Seetag 8

„Der Weg ist das Ziel“! Nicht immer; unser Ziel ist zur Zeit definitiv Horta.
Viel Wind war gestern nicht, aber reichlich Stroemung. So sind wir bis zum Abend mit ausreichend Speed unserem Ziel naeher gekommen. Abends schlief der Wind ein und die ganze Nacht musste der Motor laufen. Schon wieder, das hatten wir doch bereits zur Genuege. Heute Vormittag ist der Hoehepunkt erreicht. Absolute Flaute, die spiegelglatte See scheint mit einer riesigen Folie bespannt. Dennoch machen wir schon morgens um 7 Uhr den Motor aus. Wir muessen mit dem Diesel haushalten, denn die Wettervorhersage sagt uns zwar von Samstag Abend bis Dienstag genug Segelwind voraus aber danach…. ein grosses Flautengebiet. Ohje, das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt.
Nun duempeln wir in der Hitze, Sonnensegel statt Genua „gesetzt“ und haben aber das Glueck, dass uns die Stroemung mit gut 2 kn in die richtige Richtung schiebt. Noch 1080 sm bis Horta.

Tagesetmal: 114 sm
Position um 1500UTC 39Grad23,8’N – 051Grad47,3’W

Seetag 7

Von 42 auf 6 Knoten Wind. Auf Starkwind folgt Schwachwind. Bis gestern Abend ging der Wind dann runter bis zur Flaute. Also Motor an und durch die Nacht gefahren mit dem „lieblichen“ Geraeusch des Mercedes Benz. Heute Morgen kam dann wieder eine leichte Brise und wir koennen mit der Genua und achterlichem Wind muede 4 Knoten mit Stromunterstuetzung fahren. Ist zwar zu langsam, aber besser als motoren. Bei solchen Bedingungen kann man allerdings auch mal andere Fotos machen… 😉 Noch ca. 1180 Seemeilen bis Horta.

Tagesetmal (23 Stunden) 102 sm
Position um 1500UTC 38Grad29,6’N – 053Grad52,1’W

Seetag 6

Inwischen haben wir 3 m hohe Wellen und Wind, in Boen bis 42 kn. Kaffeefahrt ist vorbei denn dazu kommen noch unregelmaessige und unberechenbare Wellen die laut an Steuerbord knallen und FantaSea jedesmal eine ordentlichen Ruck geben. Festhalten ist angesagt! Das Cockpit ist heute leider nicht zu benutzen, es sei denn man hat ne Vorliebe fuer Salzwasserduschen. Wir fahren nur mit der gerefften Genua, so ist die Kraengung akzeptabel und Eddi kann uns super auf Kurs halten (waehrend wir warm und trocken die gepolsterten Plaetze im Schiff bevorzugen, damit sich die blauen Flecken in Grenzen halten).

Tagesetmal: 142 sm
Position um 1600UTC 38Grad11,6’N – 055Grad55,8’W

Seetag 5

Seit gestern Morgen laeuft es Bestens. Wir haben wunderbaren Segelwind und befinden uns gerade im Geschwindigkeitsrausch. Seit heute Nacht rasen wir, in den Spitzen mit ueber 8 kn, gen Osten. Die Wellen sind immer noch moderat, hoffen wir mal, dass alles so bleibt. Die Stimmung an Bord ist super :=)
Noch 1420 Seemeilen bis Horta.

Tagesetmal: 143 sm (geht doch !)
Position um 1600UTC 38Grad03,2’N – 058Grad55’W

Seetag 4

Gestern Nachmittag haette nicht viel gefehlt…und wir waeren zurueck getrieben worden :=) Unter Motor waren wir nur mit gut 2 Knoten Geschwindigkeit unterwegs (Gegenstroemung). Irgendwann kam ein wenig Wind und wir probierten es mit Segeln und einer leichten Kursaenderung denn viel langsamer war ja nicht moeglich – dachten wir. Als wir dann aber nur noch mit 0,9 Knoten ueber Grund voran kamen, war der Probelauf vorbei. Schluss, aus, Segel einpacken und Motor wieder an, denn schliesslich wollen wir ja auch mal ankommen.
Aber es ist schon eine harte Phase. Da verballern wir den Diesel und machen dennoch wenig Strecke.
Inzwischen haben wir den 38. Breitengrad erreicht, und wie „Wetterwelt“ in Kiel es vorhergesagt hat, ist hier der Wind und die Stroemung mit uns. Nach 42 Stunden koennen wir endlich den Motor abstellen und mit 6-7 kn Geschwindigkeit direkten Kurs zu den Azoren anlegen. Geht doch ;=)

Tagesetmal: 95 sm
Position um 1600UTC 38Grad06,3’N – 061Grad55,5’W

Seetag 3

Seit Sonntag Nachmittag hat uns der Wind verlassen und der Mercedes Benz macht seinen Job. Das wird auch noch einen Tag so bleiben. Dazu kommt eine Gegenstroemung mit bis zu 2 Knoten, die uns nur langsam vorankommen laesst. Der Himmel ist wolkenlos und die Sonne konserviert unsere tiefbraune Haut. Mal sehen, wie lange wir noch so brutzeln, denn je weiter wir nach Norden fahren, umso kuehler wird es nachts bereits. Gegen Langeweile versuchen wir es mit Lesen, Filme ansehen, Essen, Siesta machen und Emails schreiben/lesen. Mit Nachrichten aller Art werden wir hier verschont, sodass wir uns auch nicht darueber aufregen muessen 😉 Noch ca. 1650 sm bis Horta.

Tagesetmal 80 sm
Position um 1600UTC 36Grad51’N – 062Grad32,9W

Seetag 2

Wir segeln, genau seit 31 Stunden. Und die Bedingungen sind gut, raumer Wind und niedrige Wellen. O.k., da ist ein wenig Gegenstroemung und zu viel Sonne im Cockpit, aber wir sind zufrieden, denn noch kommen wir ohne Motorunterstuetzung voran. Leider wird das nicht so bleiben, denn wir werden bald ein Flautengebiet erreichen.
1 bis 2 Tanker sehen wir taeglich, ansonsten passiert hier nichts. Ist aber auch gut so und soll so bleiben!!

Tagesetmal: 122 sm
Position 1600UTC 35Grad47,6’N – 063Grad20,9’W

Bermuda – Azoren Seetag 1

Zum Ausklarieren auf den Bermudas muessen wir mit FantaSea noch mal am Steg von Zoll und Immigration anlegen. Wie umstaendlich, aber wir moechten unsere „Waffe“ wieder abholen. Denn unsere Signalpistole wurde bei der Ankunft fuer die Dauer des Aufenthaltes konfiziert.
30 Minuten spaeter, als wir gerade die Ausfahrt von St. Georges passieren ruft uns Bermuda Radio ueber Funk. Wir bekommen die Order das Tempo zu drosseln, da der Kreuzfahrer „Norwegian Breakaway“ zeitgleich mit uns am Dockyard /Bermuda abgelegt hat. Und dieser Riese mit 4000 Passagieren hat natuerlich Vorfahrt und moechte sich auf keinen Fall von der winzigen FantaSea im Fahrwasser ausbremsen lassen. Also warten wir brav an der „Kreuzung“ und schauen zu wie diese schwimmende Kleinstadt an uns vorbei zieht.
Die erste Nacht hatten wir wenig bis keinen Wind. Aber seit 6 Uhr in der Frueh blaest ein frischer SO und wir kommen super voran :=)
Unser Plan ist, zuegig nach Norden bis zum 37. Breitengrad, denn dort soll der bestaendige Wind sein. Na hoffentlich werden wir da mal nicht entaeuscht.

21-Stunden-etmal: 101 sm
Position 1600UTC 33Grad57,6’N – 064Grad10,7’W

Bermudas

Einen Tag sind wir auf den Inseln mit dem Roller unterwegs gewesen. Wir haben exklusive Wohngegenden gesehen, viele Golfplätze, und immer wieder faszinierende Farbschattierungen im Wasser. Überall Gärten, Palmen, bunte Sträucher und gepflegte Häuser. Ein Kontrast zu den uns bekannten Karibik Inseln, denn hier erscheint uns alles wie ein riesiges Sterne Ressort.Das Camp des America`s Cup war gestern geschlossen, es fand auch keine Segelregatta statt. Ruhetag!. Egal, wir haben ein paar Rennkatamarane aus der Ferne bewundert und die Stars der Teams auf riesigen Plakaten. Tolle Männer 😉.

Unsere Tanks sind wieder gut gefüllt denn morgen Nachmittag wollen wir zu den Azoren aufbrechen. 2000 sm to go.

Americas Cup

Bermuda ist diese Tage DAS Segelmekka der Welt. Der Americas Cup ist die Formel 1 des Segelsports. Hochentwickelte Rennkatamarane liefern sich spektakuläre Rennen auf einem Regattakurs vor Hamilton, Bermuda. Die ganze Insel scheint nur von Seglern und Segelfans bevölkert zu sein. In Hamilton steht alles ganz im Zeichen des Americas Cup und in den Geschäften werden jede Menge Fanartikel (zu horrenden Preisen) angeboten. Wir haben diese Atmosphäre gestern in Hamilton aufgesogen. Wenn man sich die Rennkatamarane ansieht, sehen wir noch Entwicklungspotential und wir empfehlen, sich einige Merkmale von FantaSea zu kopieren:
– Die Größe des Vorsegels kann ausgebaut werden
– Die Ruder- und Kielkonstruktion von FantaSea verhindert ein Überschlagen während der Fahrt
– Gewichtsreduzierung durch eine Einhandtauglichkeit. 1 Mann Besatzung wiegt weniger als 6.
– Einbau einer Pantry und Schlafplätze. Dadurch kann man auch längere Rennen fahren…😉

Aber uns fragt ja keiner….

Bermuda

Der letzte Tag war noch mal versoehnlich. Bei durchschnittlich 17 kn Wind und wenig Wellen sind wir mit 5 kn zu den Bermudas gesegelt. Aber, alles in allem war es ein Sch… Toern. 4 Tage Flaute und dananch zuviel Wind, Boen und zu hohe Wellen. Letzendlich waren nur 2 Tage gutes Segelwetter. Und das dicke Ende kommt noch. Wir erreichen St. Georges naemlich mitten in der Nacht. Der Funkkontakt mit den Offiziellen laesst uns keinen Spielraum. Man erwartet uns gegen 3 Uhr nachts am Steg um die Formalitaten zu erledigen. Das Fahrwasser ist gut betont, aber einige „Wegweiser“ leider nicht beleuchtet. Wir fahren also sehr langsam bei bis zu 22 kn Wind durch das Fahrwasser zum Zoll /Immigration. Immerhin ist es hier geschuetzt und der Steg grell beleuchtet Um 3.30 Uhr gelingt es uns im 2. Anlauf FantaSea sicher fest zu machen (Hilfe bekommen wir leider nicht). Nach dem Prozedere mit den Offiziellen muessen wir uns noch einen Ankerplatz suchen. Mit Stirnlampe ausgeruestet stehe ich vorne am Bug um auch hier die unbeleuchteten Bojen rechtzeitig zu erkennen. So tasten wir uns langsam durch das Ankerfeld und koennen um 4.30 Uhr endlich den Anker werfen. Welcome to Bermuda.
Vielen Dank fuer eure aufmunternden Kommentare.
Tagesetmal 67 sm
Gesamtdistanz: 1015 sm

Seetag 8

Ein Starkwindgebiet zog gestern Nachmittag noerdlich an uns vorbei, wobei es uns auch noch erwischt hat. Zum Glueck nur 2 Stunden lang Wind bis 42 kn und ein gefuehlter Endlossurf auf den 4 Meter hohen Wellen mit heftigen Regenschauern.
Heute ist das Tief endgueltig durchgezogen. Nach 2 Tagen scheint wieder die Sonne und die See hat sich beruhigt.
Noch 60 sm bis St. Georges, Bermuda. Bei Tageslicht wird das nicht zu schaffen sein, also muessen wir die enge Hafeneinfahrt in der Nacht durchfahren und uns zum Ankerplatz vortasten. Tagesetmal 127 sm
Position um 1700 UTC 32Grad04,9’N – 065Grad42,3W